Baum des Jahres 2016

 

 

Die kräftige Eiche

 

 In Zeiten des Klimawandels hat die Eiche vielen ihrer Baumartgenossen etwas voraus: Sie reagiert flexibel auf sich verändernde Umweltbedingungen. Selbst lange, extreme Hitze kann ihr so schnell nichts anhaben. Und das ist nur eine von vielen Besonderheiten. Der Baum des Jahres im Porträt.

 

Der Rekordsommer 2015 hat nicht nur uns Menschen, sondern auch den Bäumen zu schaffen gemacht. Nicht so der Eiche. Während viele ihrer Laubbaum-Kollegen unter sogenanntem Trockenstress litten und deshalb teilweise schon verfrüht im Spätsommer ihre Blätter verloren, blieb sie dank ihrer ausgeklügelten Wurzelsysteme geduldig und entspannt: Auf der Suche nach Wasser durchbrechen ihre starken Pfahlwurzeln auch harte Erdschichten. Gleichzeitig können ihre Feinwurzeln selbst kleinste Wassermengen an der Erdoberfläche sofort aufnehmen, die ideale Überlebensstrategie für lange Durststrecken.

 

 

Tierische Eichen-Fans

 

Verschiedenste Tierarten leben in harmonischer Lebensgemeinschaft mit der Eiche. Viele von ihnen tragen sie sogar im Namen. Wie etwa der vom Aussterben bedrohte Große Eichenbockkäfer, dessen Larven sich vom Saftfluss alter, geschwächter Eichen ernähren. Oder das Eichhörnchen und der Eichelhäher sie haben es auf die nährstoffreichen Eicheln abgesehen, die ihnen wichtige Energie für die kalte Jahreszeit liefern. Alles was sie nicht gleich verputzen können, verstecken sie einzeln als Wintervorrat an unterschiedlichen Plätzen. Oft so gut, dass sie sie selbst nicht mehr finden können. Damit sorgen sie auf natürliche Weise für Eichennachwuchs, denn die vergessenen Früchte keimen im Frühjahr und so ist gleich für die nächste Generation gesorgt. Eine ideale Symbiose zwischen Pflanze und Tier, vorausgesetzt das Wildschwein kommt nicht dazwischen, denn Eicheln gehören neben Bucheckern auch zu seiner Lieblingsmahlzeit.

 

 Je nach Art wächst die Eiche bis zu 30 Meter hoch in den Himmel.

 

Der Wienerwald: Ein Paradies für die Eiche

 

Rund 0,5 % der Bundesforste-Waldfläche ist Eichen-Fläche. Wären alle diese Eichen auf einer zusammenhängenden Fläche gepflanzt, käme man auf rund 3.000 Hektar das entspricht in etwa der halben Stadtfläche von Salzburg. Die meisten dieser Überlebenskünstler stehen im Wienerwald. In tieferen Lagen und im Hügelland fühlt sich die Eiche nämlich besonders wohl. Je nach Art wird sie bis zu 30 Meter hoch. Je länger der astfreie Stamm ist, desto wertvoller das Holz. Das macht die Eiche zu einem beliebten Nutzbaum in der Holzverarbeitung. Zur Herstellung von Möbeln oder Holzfässern wird vorwiegend das wertvolle, qualitativ hochwertige Holz der Trauben- und Stieleiche verwendet. Heimisch bei uns sind auch Flaum- und Zerreiche. Die ebenfalls bei uns gepflanzte Roteiche stammt ursprünglich aus Amerika.